Die erste Woche mit Linux Mint

Ich habe auf meinen letzten Beitrag (Linux Mint- das bessere Ubuntu?) einige Rückfragen erhalten. Viele baten mich um die Beschreibung von Auffälligkeiten- die ersten Änderungen finden sich hier in diesem Artikel.

Zunächst muss ich sagen, ich bin immer noch begeistert und frage mich, wieso ich so lange einen Bogen um Linux Mint geschlagen habe, schließlich gibt es Linux Mint schon seit 2006. Vielleicht ist dies, wie so vieles der wenigen Zeit geschuldet. Ich finde, jeder sollte im Job ein paar Stunden pro Woche oder Monat Zeit haben, um sich neue Technologien anzuschauen und auszuprobieren.

Desktop-Umgebung

Wie ich im vorherigen Artikel erklärt habe, habe ich mich aus verschiedenen Gründen für XFCE entschieden. Diese Entscheidung habe ich nicht bereut. Die meisten Dinge funktionieren genauso wie ich es unter xubuntu gewohnt war. Tatsächlich gibt es eine einige Kniffe, die schon besser eingerichtet sind als bei xubuntu:

  • die Taskleiste ist schon unten (ja, ich habe früher einmal mit Windows, zuletzt mit XP gearbeitet)
  • die Symbole sehen deutlich morderner aus, ohne abzulenken wie bei kde
  • das Farbschema lässt sich genauso gut anpassen wie bei der cinnamon-Oberfläche
  • im Startmenü werden die Unterpunkte schon angezeigt, wenn der Mauszeiger auf den Überschriften ist
  • es gibt ein „Desktop-anzeigen“-Button, wie in aktuelleren Windows-Versionen

Geschwindigkeit

Ich hätte es nicht für möglich gehalten, aber die Bootzeit ist praktisch halbiert. Außerdem bootet mein Thinkpad E580 auch mit angeschlossener USB-C-Dockingstation- auch das ging vorher mit xubuntu nicht. (Ich hoffe, ich verdächtige xubuntu jetzt nicht zu unrecht.)

Die Startzeiten von phpstorm und anderen Programmen sind ebenfalls verkürzt.

Docker-Installation

Für die, die Docker noch nicht kennen: Es ist eine Möglichkeit, Programme zu virutalisieren. Es geht hier weniger darum, komplette Rechner zu virtualisieren, sondern nur einzelne Anwendungen. Meine bisherigen Artikel zu Docker oder weiteres bei wikipedia.

Diejenigen, die Docker schon kennen, installieren Docker meist nicht aus dem Standardrepository, sondern verwenden die neueste Version direkt vom Hersteller. Die Anleitung hierfür befindet sich unter: https://docs.docker.com/engine/install/ubuntu/
Am Link zu erkennen: Linux Mint stammt von Ubuntu ab, deshalb funktionieren die meisten Installationsanleitungen genauso auch unter Linux Mint. In diesem Fall bin ich aber über eine Zeile in der Installationsanleitung gestolpert, die nicht funktioniert:

echo "deb [arch=$(dpkg --print-architecture) signed-by=/etc/apt/keyrings/docker.gpg] https://download.docker.com/linux/ubuntu $(lsb_release -cs) stable" | sudo tee /etc/apt/sources.list.d/docker.list > /dev/null

Das kann so nicht funktionieren, da lsb_release -cs in Ubuntu 22.04 zu jammy wird, in Linux Mint 21 zu vanessa – das funktioniert dann nicht. Jetzt könnte einfach für jede Version passend der String einfach eingefügt werden. Ehrlich gesagt, hätte ich aber keine Lust, bei jeder Linux Mint-Version zu schauen, wovon die tatsächlich abstammt. Meine Lösung sieht so aus:

echo  "deb [arch=$(dpkg --print-architecture) signed-by=/etc/apt/keyrings/docker.gpg] https://download.docker.com/linux/ubuntu $(grep -m 1 'ubuntu' /etc/apt/sources.list.d/official-package-repositories.list | cut -d' ' -f3) stable" | sudo tee /etc/apt/sources.list.d/docker.list > /dev/null

Das funktioniert, da hier der String (in meinem Fall jammy ) aus den Standard-Ubuntu-Paketquellen ausgelesen wird. Dies funktioniert auch bei anderen Paketen, die nicht aus dem Standardrepo kommen.

Alles gut?

Natürlich habe ich auch negative Punkte gefunden:

  • unter xubuntu 20.04 konnte ich beim Öffnen von Dateien im Kontextmenü wählen, welches Programm in Zukunft als Standard die Dateien wählen soll. In meinem Beispiel geht es um mp3-Dateien und dem VLC-Player. Die Option finde ich nicht mehr im Kontextmenü
  • Die Standardlautstärke meines Bluetooth-Headsets ist wesentlich höher als unter xubuntu 20.04. Dafür kann ich es aber insgesamt lauter stellen als unter xubuntu 20.04
  • Firefox und Thunderbird musste ich manuell auf deutsch umstellen- kann sein, dass ich da etwas übersehen habe

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